Rat gibt Haushaltsmittel für die drei Kunstrasenprojekte in der Gemeinde mit sofortiger Wirkung frei - Bürgermeister kritisiert Abstimmungsverhalten der „Bunten Liste“.
Der Gemeinderat hat die Haushaltsmittel für die drei Kunstrasenprojekte in Eckenhagen, Wildbergerhütte und Denklingen/Brüchermühle freigegeben und verabschiedete gestern mehrheitlich den dafür notwendigen Nachtragsetat. „Damit haben es die Vereine jetzt in der Hand, anhand der bereits beschlossenen Eckwerte, ihre Projekte bis 2012 zu realisieren“, erklärte Bürgermeister Rüdiger Gennies. Die Mittel werden hauptsächlich (1,1 Millionen Euro) aus dem Gebäudesanierungsprogramm umgeschichtet. Außerdem wird die mit 200.000 € veranschlagte Verrohrung der Ersbacher Straße verschoben sowie der Haushaltsansatz für Grunderwerb um 80.500 € verringert.
Auf Grundlage einer von der Verwaltung angesetzten Kostenschätzung für einen Kunstrasenplatz „mittleren Standards“ in Höhe von 561.000 € wird ein Gemeindeanteil von 50 Prozent (280.500 €) gewährt. Mit dieser Summe werden jeweils die Projekte in Wildbergerhütte sowie Brüchermühle/Denklingen bezuschusst. In den Umbau in Eckenhagen fließen aufgrund der umfangreicheren Maßnahmen – hier müssen unter anderem die Leichtathletikanlagen erneuert werden – knapp 820.000 €. Während CDU, Unabhängige und der Rathauschef ohne Einschränkungen für die Etat-Änderung stimmten, fiel das Abstimmungsverhalten der so genannten „Bunte Liste“ heterogen aus.
Zwar betonten die Vertreter, die Kunstrasenpläne der Vereine grundsätzlich zu unterstützen, da es sich aber um eine haushaltspolitische Entscheidung handele und man deshalb aus formellen Gründen nicht zustimme könne, gab es von FWO, Bündnis 90/Die Grünen und den Linken ein „Nein“. Die Vertreter der Liberalen enthielten sich, die SPD stimmte, trotz Ablehnung des Gesamthaushalts, mit „Ja“. Gennies hatte sich offenbar ein eindeutiges Zeichen an die Vereine gewünscht. „Sie wollen die Kunstrasenplätze, haben aber nicht den Mut, der Mittelbereitstellung zuzustimmen. Das ist mir ein Rätsel“, sagte er im Haupt- und Finanzausschuss, der unmittelbar vor der Ratssitzung stattfand.